Dazu gehören Erkrankungen, die hauptsächlich durch im Mittelmeerraum lebende Zecken und Sandmücken übertragen werden. Durch den Klimawandel nähern sich diese Erkrankungen aber auch unseren Breitengraden immer mehr an. Zu den häufigsten Mittelmeererkrankungen gehören unter anderem die Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose, Dirofilariose (Herzwürmer) und Anaplasmose.
Unsere Hunde werden vor Abreise mit einem Schnelltest getestet. Sollte ein Wert positiv sein, wird dies den Adoptanten natürlich mitgeteilt oder es steht bereits im jeweiligen Vermittlungspost. Leider geben diese Test keine 100 prozentige Sicherheit, da eine Infektion erst verzögert ausbrechen kann und/oder bei kurzzeitigen Kontakt noch nicht nachgewiesen werden kann. Aus diesem Grund sollte bei allen Hunden nach 4 – 6 Monaten im neuen zu Hause ein aktueller Test auf Mittelmeererkrankungen beim Tierarzt gemacht werden. Dieser kann eine Infektion oder auch Antikörper gegen die Erkrankungen anzeigen. Bei rechtzeitiger Therapie sind alle Erkrankungen gut therapierbar. Aber dafür müssen bei Auslandshunden die Mittelmeererkrankungen im Hinterkopf behalten werden.
Leishmaniose
Die Leishmaniose ist eine parasitäre Infektionskrankheit, die durch Sandmücken übertragen wird. Die Sandmücke ist Träger der einzelligen Parasiten der Gattung Leishmania und überträgt diese Parasiten durch ihren Stich auf den Hund. Die Leishmaniose ist eine schwere Erkrankung beim Hund, die oft tödlich verläuft, wenn diese nicht frühzeitig erkannt und behandelt wird. Jedoch erkrankt nicht jeder Hund, der Träger der Leishmaniose ist. Leider ist diese Form der Mittelmeererkrankungen nicht heilbar, jedoch behandelbar. Gut eingestellte Hunde oder nur Träger der Erkrankung, können mit ensprechender Therapie ein ganz normales Leben führen. Es ist jedoch wichtig, neben einem Test auch die möglichen Symptome der Erkrankung zu kennen. Diese treten meist nicht zusammen auf sondern je nach Form, können nur vereinzelte Symptome vorhanden sein. Zu den Symptomen können gehören:
- Apathie und Abgeschlagenheit
- Fieber
- Gewichtsverlust mit Appetitmangel
- Nasenbluten
- schwere Durchfälle und Erbrechen
- Hautveränderungen (die mit Räude bzw. Befall mit Demodex-Milben verwechselt werden können) wie Schuppen und Schorfbildung, vor allem an der Nase und an den Ohrrändern, außerdem zwischen den Ballen und an den Gelenken und Knochenvorsprüngen
- Bindehautentzündungen, Hornhautentzündungen
- Gelbsucht
- Gelenkschmerzen mit Lahmheiten
- Nierenentzündungen
- verstärktes Krallenwachstum, brüchige Krallen
Ehrlichiose
Ehrlichiose ist auch unter dem Namen „Zeckenfieber“ bekannt. Es handelt sich hierbei um eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Ehrlichia canis (Ordnung Rickettsien) ausgelöst wird. Überträger ist die braune Hundezecke. Der Erreger vermehrt sich in den Zellen der Immunabwehr, weshalb auch häufig Welpen oder Hunde mit geschwächtem Immunsystem betroffen sind. Hunde zeigen nach etwa drei Wochen die ersten Symptome. Während bei einigen Hunden die Erkrankung spontan abheilt, kann es bei anderen Hunden zu einer chronischen Form und schweren Schädigungen kommen. Deshalb muss die Ehrlichiose mit Antibiose behandelt werden mit anschließender Kontrolle, ob das Bakteriu komplett beseitigt ist. Zu den Symptomen gehören:
- Hohes Fieber, Fieberschübe
- Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit
- Erbrechen und Durchfall
- Nasenbluten
- Lymphknotenschwellungen
- Atemnot
- Muskelzuckungen und Krämpfe
- Gelenkentzündungen
- Blutungsneigung
Babesiose
Die Babesiose wird auch „Hundemalaria“ genannt. Es ist eine parasitäre Erkrankung, die durch die Protozoengattung Babesia hervorgerufen und durch die Auwaldzecke und braune Hundezecke übertragen wird. Dabei wird der Hund über den Speichel der Zecke infiziert und die Parasiten befallen die roten Blutkörperchen, vermehren sich dort und sorgen anschließend für eine Zerstörung der roten Blutkörperchen. Dies führt zur Blutarmut und heftigen Immunreaktionen, die unbehandelt zum Tod des Tieres führen. Die Erkrankung ist mit Medikamenten behandelbar und bei rechtzeitiger Therapie auch heilbar. Zu den Symptomen gehören:
- Abgeschlagenheit und Schwäche
- Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust
- Hohes Fieber
- Blutarmut
- Blasse Schleimhäute
- Gelbsucht bei Leberschädigungen
- rot oder grünlich verfärbter Harn durch Nierenschäden
- Milzvergrößerung
Dirofilariose
Diese Erkrankung bezeichnet die Infektion mit Herzwürmern. Es ist eine parsitäre Erkrankung, die durch Fadenwürmer der Gattung Diorofilaria ausgelöst wird. Übertragen werden die Würmer durch die Stechmücke. Die Larven der Fadenwürmer nisten sich unter der Haut, im Bindegewebe, den Lymphknoten, größeren Blutgefäßen oder Herz und Lunge ein und können dort eine Länge von bis zu 30 cm erreichen. Symptome fallen anfangs nicht direkt auf. Häufig sind die ersten Anzeichen ein Hustenreiz. Haben sich die Würmer jedoch ausreichend in Herz, Lunge und Blutgefäßen ausgebreitet, kann es zu Durchblutungsstörungen und Embolien bis hin zu absterbendem Gewebe kommen. Die Behandlung ist abhängig vom Schweregrad des Befalls. Meist wird versucht die Würmer durch Medikamente abzutöten. In schweren Fällen ist auch eine chirurgische Entfernung nötig. Symptome können sein:
- Husten und Atemnot
- Leistungsabfall
- Wassereinlagerung im Bauchraum
- Wassereinlagerungen in den Gliedmaßen
- Verweigerung der Futteraufnahme
- Gewichtsverlust
- In extremen Fällen kann es zum Herztod führen
Anaplasmose
Anaplasmose ist eine bakterielle Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Anaplasma phagocytophilum ausgelöst wird. Überträger sind Schildzecken (gemeiner Holzbock), die 36-48 Stunden am Tier angehaftet haben müssen, damit das Bakterium in das Tier gelangen kann. Aus diesem Grund ist eine regelmäßige Kontrolle auf Zecken und das schnelle Entfernen auch so wichtig. Das Bakterium befällt die weißen Blutkörperchen, vermehrt sich in ihnen und zerstört sie daraufhin. Die Erkrankung ist durch Antibiotikagaben gut behandelbar und heilbar, die über einen mehrwöchigen Zeitraum gegeben werden. Symptome der Erkrankung können sein:
- Plötzlich auftretendes Fieber
- Abgeschlagenheit
- Wechselnde Lahmheiten
- Neurologische Beschwerden
- Gelenksentzündungen und Schwellungen
- Unwohlsein
- Appetitlosigkeit