Angekommen…… eine kleine Hundenase guckt vorsichtig aus ihrer Hundebox.
Wir Menschen freuen uns wahnsinnig, dass unsere Fellnase endlich bei uns angekommen ist, das wir einer armen Seele ein sicheres Plätzchen ermöglichen können. Wir möchten sie am liebsten ganz fest an uns drücken, knuddeln und sagen, „jetzt wird alles gut“. Aber STOP, all das weiss eure Fellnase gerade nicht!
Viele unserer Hunde sind Straßenhunde. Einige vielleicht zuvor in einem zu Hause und dann ausgesetzt, einige auf der Strasse geboren, einige abgegeben oder aus schlechter Haltung befreit. Alle Hunde haben ihre Geschichte, die wir oft nicht kennen wenn Bogdan sie auf Adjuds Straßen einsammelt. Was aber alle Hunde gemeinsam haben, ist eine lange Fahrt, auf der sie zwar sehr gut betreut und versorgt werden,aber auch einen Abschied von gewohnten Hundekumpels und ihrer Umgebung erleben müssen. Darauf reagiert jeder Hund anders und so gut wie wir auch versuchen die Hunde im Vorfeld einzuschätzen, können sie bei ihrer Ankunft erstmal verunsichert, ängstlich oder auch sehr aufgeschlossen sein. Was aber alle Hunde gemeinsam haben, ist das sie sich erstmal von der Fahrt und der Umstellung erholen müssen.
Angekommen heißt ankommen lassen!
Für einen optimalen Start eures neuen Familienmitgliedes, lasst euren Fellnasen Zeit anzukommen. Auch wenn es schwer fällt, lasst sie erstmal allein ihre Umgebung erkunden und wartet, dass sie auf euch zukommen. Einen Hund gleich am Anfang zu überfordern oder zu bedrängen kann ihm eventuell noch mehr Angst machen als er sowieso schon hat. Vielleicht habt ihr aber auch Glück und einen so souveränen Wildfang, dass er euch gleich auf den Schoß springt. Denkt trotzdem daran, dass es am Anfang viel ist und das auch der Staubsauger und das Knistern einer Tüte für euren Hund einfach beängstigend sein kann, weil sie dies nicht kennen. Und hier kommen wir auch zu einem der wichtigsten Punkte für den Anfang, die SICHERUNG eures Hundes.
Sicherung heißt Leben retten !
Leider hört man immer wieder, dass Tierschutzhunde in den ersten Tagen ihrer Ankunft entlaufen. Einige verlieren dabei sogar ihr Leben. Auch wir möchten keine unserer Fellnasen retten und sie in ein neues Leben schicken, um sie ein paar Tage später für immer zu verlieren. Deshalb sichert eure Hunde ausreichend. Dazu gehört:
- Ein gut sitzendes Sicherheitsgeschirr. Der zweite Bauchgurt verhindert, dass sich Hunde in Panik aus dem Geschirr ziehen können
- In der ersten Zeit eine Doppelsicherung mit zwei Leinen. Eine am Geschirr befestigt, die andere am Halsband. So habt ihr immer zwei Rettungsanker.
- Eine Leine am Körper befestigen. Ihr könnt ausrutschen, der Hund erschrickt und zieht plötzlich an der Leine und rutscht euch aus der Hand. So kann der Hund wirklich nicht entlaufen.
- Sicherung im Garten. Einige Hunde sind wahre Ausbrecherkönige und Königinnen. Unter dem Gartentor durch, ein kleiner Spalt im Zaun oder auch darüber. Lasst eure Hunde in der ersten Zeit auf keinen Fall ohne Sicherheitsgeschirr und Schleppleine und nicht unbeobachtet in den Garten. Dies gilt auch für Balkone, von denen Hunde auch schon heruntergesprungen sind.
Wir schreiben dies nicht ohne Grund. Dafür ist einfach schon zu viel im Tierschutz passiert. Gebt euch und eurem Tier die Zeit einander kennenzulernen. Auch ein ruhiger aufgeschlossener Hund kann in bestimmten Situationen Ängste zeigen. viele Hunde sind erst Monate nach der Ankunft wirklich angekommen und können von euch richtig eingeschätzt werden.
Hier seht ihr eine richtige Doppelsicherung für die erste Zeit. Eine Leine sollte am Halsband befestigt sein, die Ihr in der Hand haltet. Die andere Leine am Sicherheitsgeschirr und am Bauchgurt. So schützt Ihr Eure Fellnase und könnt beruhigt spazieren gehen. Auch wenn der Hund mal verschreckt loslaufen sollte oder Ihr ausrutscht und die Leine verliert, kann so gesichert nichts passieren.